Nach dem nächsten spielfreien Monat aufgrund von zwei Spielverlegungen war die Vorfreude, die HSG Nord-Edemissen in eigener Halle empfangen zu dürfen, bei der Mannschaft vor dem Spiel deutlich erkennbar. Leider zeigte gerade die erste Halbzeit doch, dass sich ein Monat ohne Spiel schnell mal auf die Leistung auswirken kann, auch wenn wir das Spiel am Ende souverän mit 22:16 gewinnen sollten.
Auch wenn ich sonst versuche, Spielberichte ohne eine Kommentierung der Schiedsrichterleistung zu schreiben, stellten sich diese in den ersten Spielminuten erstmal in den Mittelpunkt der Partie: Drei 2-Minuten Strafen wegen angeblicher Missachtung des Abstandes beim Freiwurf (es waren immer mindestens 2,5 Meter. Es gab keine Ermahnung, keine gelbe Karte dafür) führten zu einem ersten Angriff der Edemissener, der sich über Drei Spielminuten zog und bei uns zu verständlicher Verunsicherung führte. Trotz Unterzahl konnten wir zwar über ein 3:0 die Führung auf 5:2 ausbauen, wirklich gut spielten wir aber nie. Die Abwehr war etwas zu schläfrig und stand im 1 gegen 1 ungewohnt unsicher.
Im Angriff gelangen uns zwar regelmäßig schöne Tore, genauso regelmäßig haben wir uns aber merkwürdige Ballverluste geleistet. Der Matchplan, freie, kreative Entscheidungen gegen die relativ defensiv stehenden Edemissener immer auf einer ordentlichen Stoßbewegung aufzubauen, fand in Halbzeit Eins kaum Beachtung. Immer wieder schmissen wir nach 2 Pässen druck- und bewegungslos den Ball weg. Trotzdem waren wir irgendwann mit vier Toren in Front, allerdings verschärfte die dann genommene Auszeit die Verunsicherung wohl noch einmal, sodass wir uns vor dem Pausenpfiff Fünf Minuten Tiefschlaf gönnten. Wir gingen zwar mit einer 11:9 Führung in die Pause, das Halbzeitgespräch war aber der Leistung der ersten Spielhälfte entsprechend.
Nach Wiederanpfiff wurde das Bild etwas besser, besonders in den Minuten direkt nach der Halbzeit wollten wir Edemissen doch mal ungefähr aufzeigen, wie gut wir Handballspielen können. Nachdem wir in Minute 36 auf 17:10 enteilen konnten, wurde das Spiel für alle etwas entspannter. Besonders in der Deckung waren wir viel aktiver und wacher, spielten offensiv und ballhungrig, zeigten den Bock zur Deckungsarbeit, der uns sonst so stark macht. Im Angriff trafen wir weiterhin einige unglückliche Entscheidungen oder missachteten Ansagen zu Auslösehandlungen, trotzdem wirkte der Angriff insgesamt besser und strukturierter. Anastasia übernahm in Angriff und Abwehr die Führungsrolle und leitete eine geschlossene Mannschaftsleistung, bei der die Tore so gleichverteilt wie noch nie sind, an.
Trainer Sebastian Arning: „Da lief heute echt viel gegen uns: In der Deckung waren wir in Halbzeit 1 verständlicherweise verunsichert, im Angriff gelang es uns als Kollektiv nie, in eine gute Stoßbewegung zu kommen. Dazu noch viele Spielerinnen, die nach dem Spiel mit ihrer eigenen Leistung unzufrieden waren. Trotzdem muss man ein solches Spiel, wenn vieles nicht gelingen will, erstmal so souverän und ungefährdet gewinnen. Gerade auf die Entwicklung von Halbzeit Eins in die zweite Spielhälfte zeigt uns, dass wir eine richtig gute Truppe sind!“
Thea – Petra, Heidi, Anastasia (je 4), Hanna, Sophie (je 3), Lene (2), Laura, Michelle (je 1), Elsa, Annika