Die Sarstedter Zweitvertretung ist endgültig in der Saison angekommen. In den beiden Dezemberspielen konnten sie jeweils als Siegerinnen vom Feld gehen.
Dabei gelang ihnen insbesondere im ersten Spiel ein echtes Husarenstück. Zum Auswärtsspiel beim TV Bodenwerder an der Weser hatten sich diverse Spielerinnen krank oder abwesend gemeldet, sodass die 5 verbliebenen Spielerinnen noch mit 2 Spielerinnen aus der Ersten aufgestockt wurden. Somit trat man ohne Auswechselspielerin und ohne Torfrau an, ein Leibchen wurde zwischen den Feldspielerinnen herumgereicht, damit sich im Tor ausgeruht werden konnte. Die Taktik in dieser bizarren Formation ging zuerst auf, nach einer Viertelstunde zwang man die Heimmannschaft bei 9:6 aus Sarstedter Sicht zur Auszeit. In der zweiten Viertelstunde lief dann in Sarstedt wenig zusammen, ein 14:12-Rückstand zur Pause war die Folge. Nach einer knappen Dreiviertelstunde war das Spiel am Scheideweg, Bodenwerder führte mit 21:18. In der Auszeit, die von einem treuen mitgereisten Fan mangels Spielerinnen oder Trainer auf der Bank eingereicht werden musste, sammelte man sich noch einmal. Und es fruchtete: Ein 5:1-Lauf brachte Sarstedt wieder in Front. Es folgten an Spannung kaum zu überbietende Schlussminuten mit mehreren Führungswechseln. Sekunden vor dem Ende gelang den Sarstedterinnen der Führungstreffer zum 27:26, der Ausgleich der Mannschaft von der Weser scheiterte an der Schlusssirene, sodass sich auf dem Spielfeld eine kleine, aber umso verrücktere rot-weiße Jubeltraube bildete.
Auch eine Woche später sollte unter wesentlich besseren Bedingungen ein Sieg her. Mit deutlich breiterem Kader trat man in eigener Halle gegen die Viertvertretung der DJK Blau-Weiß Hildesheim an. Nach einer kurzen Abtastphase konnte Sarstedt in Führung gehen – und gab sie nach dem Ausgleich zum 6:6 auch nicht mehr her. Man spielte geduldig und hielt sich an die taktischen Vorgaben: Vorne in Ruhe lange spielen und sich die freien Würfe aus dem Rückraum nehmen, hinten kompakt verteidigen und die Gegner zu Würfen aus dem Rückraum zwingen. Zwar konnten die Gäste immer wieder verkürzen, auch zum Pausentee waren es nur zwei Tore. Doch auch mit fortschreitender Spielzeit ließ man sich nicht aus der Ruhe bringen, setzte sich ganz langsam Tor um Tor ab, ohne den vorentscheidenden Abstand herzustellen. Doch die überragende Sarstedter Torhüterin Christin Schlaadt brachte die Domstädter immer wieder zur Verzweiflung, vorne konnten sich 9 Spielerinnen in die Torschützenliste eintragen und unterstrichen die überragende Mannschaftsleistung. Beim 21:16 war man das erste Mal bis auf 5 Tore enteilt, am Ende brachte man ein 28:24 über die Zeit.
Somit hat sich die Mannschaft mittlerweile auf den vierten Tabellenplatz hinter dem uneinholbaren Führungstrio Elze-Emmerthal-Gronau vorgeschoben und möchte diesen Platz im neuen Jahr festigen.