Nachdem man vor Ostern gegen Söhre und in Altwarmbüchen verloren hatte, war den Sarstedterinnen klar: Ausgerechnet in Sehnde muss man punkten, wenn man sich in der Spitzengruppe halten und Sehnde auf Abstand bringen wollte – ein klassisches Vier-Punkte-Spiel also. Bisher hatte man in einer ganzen Reihe von Aufeinandertreffen nichts Zählbares mitnehmen können und teils deutlich das Nachsehen gehabt. Doch im Hinspiel hatte man nur mit viel Pech nicht gepunktet, insofern war man aufgeregt, aber fokussiert. Aus einem angespannten und von Fehlwürfen geprägten Beginn gingen die Gastgeberinnen mit einer Führung hervor, die nach einer Viertelstunde beim 10:6 auf 4 Tore angewachsen war und beunruhigend wurde. Bis dahin hatte man in Sarstedt wenig Sehenswertes aufs Parkett gebracht, war an der gut aufgelegten Torfrau der Gastgeberinnen gescheitert und hatte immer wieder falsche Entscheidungen getroffen. Zu große Räume für die Sehnder Außen machten dann beim 13:8 die Auszeit nötig. Ein einfacher Sarstedter Fehler erhöhte zwar auf 14:8, aber der Zug kam langsam ins Rollen. Eine bestens aufgelegte Sophie Benner auf Linksaußen und Fenya Bergmann im Durchstoß brachten die Rot-Weißen mit einem 1:6-Lauf auf ein Tor heran, mit einem komplett offenen Ergebnis ging man in die Kabinen.
Nach der Pause glich man schnell aus und erarbeitete sich mit Toren von Lea Breusing und Marie Eilers ein Übergewicht, das allerdings erst beim 21:24 nach 45 Minuten in der ersten 3-Tore-Führung endete, weil man im Abschluss weiter schwach blieb. Und in den Folgeminuten brach man im Angriff komplett ein, nach dem 22:25 musste man für mehr als 10 Minuten auf ein Tor warten. Großen Anteil daran, dass es nach dieser Durststrecke nur 25:25 stand, hatte die Sarstedter Deckung, die durch gemeinsame Arbeit und gegenseitiges Helfen immer weniger einfache Würfe zuließ. Dazu kam eine in der zweiten Halbzeit erstarkte Torfrau Johanna Lenz, die diverse freie Bälle parierte. Beim 26:26 drei Minuten vor Schluss behielt Dana Speer aus kleinem Winkel die Nerven und brachte Sarstedt in Front, der folgende Sehnder Angriff blieb ohne Torerfolg, sodass das 26:28 mit nachfolgender Zeitstrafe in der Schlussminute das Spiel entschied. Beim Schlusspfiff war die Sarstedter Party schon in vollem Gange, Endstand 26:29.
Nico Gütt: „Nerven aus Stahl, eine überragende Mannschaftsleistung. Ich bin stolz auf das Team, am heutigen Tag im Kessel in Sehnde gepunktet zu haben.“
Lenz – Benner (6), Breusing (5), Bergmann, Eilers (je 4), Speer (3), Schröder, Mund, Hochmuth, Jentzsch, Schütze, Herrendörfer (je 1), Sandrock
Strafwürfe: Eilers 1/3