Am Samstagabend sollte es für unsere weibliche A-Jugend zum Auswärtsspiel gegen die HSV Warberg/Lelm nach Königslutter gehen.
Auf Grund von unserer Langzeitverletzten Torfrau, krankheitsbedingten Ausfällen und wechselbedingter Spielsperren schien der Kader denkbar knapp. Einige Spielerinnen aus unserer B-Jugend erklärten sich aber bereit, direkt nach ihrem eigenen Spiel in Peine bei uns auszuhelfen, sodass wir mit 10 Mädels nach Königslutter anreisen konnten. Auf dem Weg nach Königslutter wurden dann in Peine die Mädels der B-Jugend eingesammelt, um uns gegen die HSV Warberg/Lelm zu unterstützen.
Zu Beginn des Spiels führten kleinere Unsicherheiten in der Abwehr zu einem knappen Rückstand. Mit zunehmender Abwehrleistung und mehr Durchschlagskraft im Angriff fanden wir aber schnell wieder den Anschluss, sodass in Minute 9 der erste Ausgleichstreffer erzielt werden konnte. Schon hier war klar, dass dies eine spannenden Partie werden wird. Bis zur Halbzeit konnte sich keine Mannschaft so richtig absetzen, die beiden Teams leisteten sich einen mehr als spannenden Schlagabtausch. Leider liefen wir dennoch immer einem 1 bis 2-Tore-Rückstand hinterher. Spätestens als Julia den direkten Freiwurf vor der Halbzeit sicher im Innenwinkel des Tores unterbrachte, stieg der Willen, sich hier zwei Punkte zu holen, ins Unermessliche. In der Halbzeitpause wurden dann kleine Unstimmigkeiten in der Abwehr besprochen und Lösungen gegen die jetzt offensiv verteidigenden Halbspielerinnen entwickelt. In der zweiten Spielhälfte zeigte sich weiterhin ein hochspannendes Spiel auf Augenhöhe. Warf eine Mannschaft ein Tor, legte das andere Team nach. Als wir uns dann in den letzten 8 Minuten zwei direkt aufeinander folgenden 2-Minuten-Strafen einfingen und es mit 3 Toren gegen uns stand, schien die Messe gelesen. Doch die Sarstedterinnen brannten darauf, das Spiel noch zu drehen. Im Angriff behielten wir die Nerven, erarbeiteten uns immer wieder Torchancen, die wir sicher verwandeln konnten. In der Abwehr legten wir noch einen Gang mehr ein. Konsequentes Heraustreten gegen wurfgewaltige Gegenspielerinnen, richtiges Stellungsspiel und die extrem stark aufgelegte Torfrau Anna-Lena ließen uns trotz doppelter Unterzahl wieder in Schlagweite kommen. Als Hanna dann bei noch 2 ½ Minuten auf der Uhr den Ausgleichstreffer zum 32:32 erzielte, waren die Sarstetder:innen nicht mehr zu halten. Lang gespielte Angriffe und gute Abwehraktionen auf beiden Seiten ließen das Spiel zu einer wahren Zitterpartie werden. Der Führungstreffer 45 Sekunden vor Schluss durch Zora zwang die Gastgeberinnen zur Auszeit. Die Freude auf Seiten der TKJlerinnen war unbändig. Wir nutzten die Auszeit zum Durchstamen. Es galt, jetzt nicht übersteuern und keine Nervositätsfehler zu machen. Es fühlte sich an wie die längsten 40 Sekunden unseres Lebens. Wir schraubten die Abwehr so gut zu, dass den Warbergerinnen nur noch ein Blockwurf blieb, um den Ausgleich werfen zu können. Als der über das Tor ging, waren die Sarstedter:innen nicht mehr zu halten. Trainer:innen und Spielerinnen stürmten das Feld und brachen in Jubel aus.
Das Trainerteam: „Respekt an die Mädels, wir können es noch gar nicht so richtig fassen, dieses Spiel gewonnen zu haben. Jetzt heißt es, sowohl spielerisch als auch motivationstechnisch an das anzuknüpfen, was wir hier heute gezeigt haben. Danke an die B-Mädels, die hier mit ihrem Einsatz einen großen Teil zu der Leistung beigetragen haben.“
Es spielten: Julia (10), Lenja (6/1), Hanna (5), Emma, Lis (je 4), Jolien, Zora (je 2), Aya, Lissi, Anna-Lena (Tor)